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Über die HPI Connect zum Traumjob als Werkstudent in der Softwareentwicklung

Timo Lamour

Timo Lamour

Vor eineinhalb Jahren ist Fabian Georgi auf der HPI Connect Messe das erste Mal auf SPRYLAB aufmerksam geworden. Im Interview gibt er euch Einblicke in seinen bisherigen studentischen Werdegang – angefangen vom Bachelorstudium der angewandten Informatik an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW) bis hin zum Masterstudium in IT-Systems Engineering am Hasso-Plattner-Institut (HPI). Außerdem erzählt er euch im Interview 

  • warum er sich explizit für ein Masterstudium am HPI entschieden hat, 
  • welche Projekte und Professoren ihn am HPI besonders inspiriert haben  
  • und welche Erfahrungen er durch seine insgesamt fünfjährige Arbeit als Werkstudent im Bereich Softwareentwicklung sammeln konnte. 

1 Kannst du dich kurz vorstellen und erzählen, was du studierst?

Ich bin Fabian Georgi, 24 Jahre alt und lebe in Berlin. Meinen Bachelor in angewandter Informatik habe ich an der HTW Berlin gemacht. Im Studium lag der Fokus auf der Softwareentwicklung, der Zusammenarbeit in Teams und effektivem Projektmanagement. Nach meinem Bachelor bin ich im April 2021, während der Corona-Pandemie, ans HPI gewechselt. Dort studiere ich IT-Systems Engineering im Master und schreibe gerade intensiv an meiner Masterarbeit. Nebenbei arbeite ich seit anderthalb Jahren bei SPRYLAB als Werkstudent. In meiner Freizeit laufe ich gerne und habe auch schon einige Halbmarathons und Marathons bestritten, u. a. im Jahr 2022 als Eliud Kipchoge einen neuen Weltrekord in Berlin aufgestellt hat. 

 

2 Warum hast du dich für ein Masterstudium am HPI entschieden?

Ehrlicherweise hatte ich mich bereits für den Bachelor am HPI beworben, aber die Konkurrenz war damals zu stark und ich wurde mit einem Notendurchschnitt von 1,3 abgelehnt. Die Bewerbung ist etwas umfangreicher und berücksichtigt nicht nur die Abiturnote, sondern auch ein Motivationsschreiben und außerschulische Aktivitäten. Das HPI sucht bekanntermaßen nach Exzellenz, und damals konnte ich neben der Schule wohl noch nicht genügend relevante Aktivitäten und Erfahrungen vorweisen. Daher entschied ich mich für die HTW Berlin, weil sie auch ein sehr praxisnahes Studium anbieten. Diese Entscheidung habe ich nie bereut. Ich habe dort eine Top-Ausbildung erhalten und viele spannende Leute kennengelernt, u. a. viele Dozenten aus der Wirtschaft.  

Zum Master habe ich es dann erneut am HPI probiert, und diesmal hat es funktioniert. Das war für mich damals vor drei Jahren der perfekte Übergang: Viele meiner Kommilitonen sind nach dem Bachelor sofort in die Arbeitswelt gegangen, aber ich wollte den Master direkt im Anschluss machen. Als ich anfing, gab es vier Masterstudiengänge am HPI: IT-Systems Engineering, Data Engineering, Cybersecurity und Digital Health. Ich habe mich dann für den klassischen IT-Systems Engineering Studiengang entschieden, da er sehr vielseitig ist und uns Studierenden viele Freiheiten bietet. Da ich noch nicht genau wusste, wo ich später hinwill, war das für mich die beste Wahl. 

HPI Connect University Scholarship Potsdam (USP) für Fabian Georgi
Fabian (dritter von rechts) bei der Vergabefeier des Potsdamer Universitätsstipendiums. In den Jahren 2021 und 2022 wurde er jeweils mit dem University Scholarship Potsdam (USP) ausgezeichnet.

 

3 Gibt es bestimmte Professoren oder Dozenten, die dich besonders inspiriert haben?

Ich finde die meisten Professoren am HPI sehr inspirierend, weil sie echte Experten auf ihrem Gebiet sind und ihr umfangreiches Wissen mich immer wieder beeindruckt. Dennoch möchte ich zwei Professoren besonders hervorheben. Erstens, Prof. Dr. Christian Dörr, der das Fachgebiet Cybersecurity – Enterprise Security leitet. Bei ihm hatte ich das Fach Cyber Security Management. Es ist eigentlich ein sehr trockenes Thema, da es sich auf Management sowie rechtliche Aspekte der Cybersicherheit konzentriert, doch Prof. Dörr hat ein bemerkenswertes didaktisches Talent und macht selbst solche Themen spannend und anschaulich, weshalb ich mir auch privat manchmal noch ausgewählte Vorträge von ihm anhöre. Zweitens, Prof. Dr. Tilmann Rabl und sein Forschungsgebiet Data Engineering Systems. Er lehrt, wie man große Datenmengen effizient verarbeitet. Ich habe viele Kurse bei ihm belegt, einschließlich meines Masterprojekts, weil ich seine Ansätze äußerst spannend finde. Unabhängig von den Professoren legt das HPI im Rahmen des Studiums auch großen Wert auf Soft Skills, da komplexe Software nur im Team entwickelt werden kann. So gibt es bspw. viele Kurse, die zwischenmenschliche Aspekte beleuchten, wie Kommunikation bei Konflikten, Gruppendynamiken und Motivation. Diese intensiven Kurse oft mit externen Fachleuten haben nachhaltig meine Lebensanschauung und mein eigenes Denken geprägt. 

 

4 Kannst du von einem besonders spannenden oder herausfordernden Projekt berichten, an dem du im Rahmen deines Studiums gearbeitet hast?

Zwei Projekte kommen mir in den Sinn. Das erste war mein Masterprojekt bei Prof. Rabl im Bereich Data Engineering Systems. Masterprojekte am HPI sind intensive Hands-on-Forschungsarbeiten in kleinen Teams von drei bis sechs Studierenden, die über ein ganzes Semester hinweg betreut werden. Dabei hat man wöchentliche Meetings mit dem Professor und wird zusätzlich von PhD-Studierenden unterstützt und beraten. Unser Projekt beschäftigte sich mit der Entwicklung eines Real-Time Analytics Benchmarks. Ziel war es, ein Benchmark zu entwickeln, der die Echtzeit-Datenverarbeitung verschiedener Systeme analysieren kann. Traditionelle Benchmarks konzentrieren sich entweder auf die Schnelligkeit der Anfragebearbeitung oder auf die Latenzzeit bei der Datenaufnahme und die Aktualität der Daten. Wir haben diese beiden Aspekte in einem einzigen Benchmark kombiniert, um die Systemleistung umfassender zu beurteilen. Dabei messen wir, wie schnell das System die Daten aufnehmen kann und wie gut es unter Last skaliert. Gleichzeitig prüfen wir, ob das System weiterhin schnelle Antworten liefert und wie aktuell die Daten sind. Das war ein neuartiger Ansatz, der es erlaubt, Systeme komplexer und ganzheitlicher zu untersuchen. Dieses Projekt war nicht nur technisch anspruchsvoll, sondern auch sehr lehrreich, da es praxisnahe Forschung und Teamarbeit erfordert hat. 

HPI Connect Grafik für Real Time Analytics Project
Die Grafik zeigt die Softwarearchitektur des Projekts „Entwicklung eines Benchmarks für Echtzeit-Analysesysteme“.

Ein anderes spannendes Projekt war sogar noch zugänglicher und praxisnäher. Zusammen mit einer Kommilitonin habe ich es im Rahmen der Vorlesung Informationsintegration bei Prof. Felix Naumann umgesetzt. Es ging darum, unterschiedliche Datenquellen zu kombinieren, um neue Erkenntnisse zu gewinnen. Konkret haben wir Handelsregisterbekanntmachungen und historische Aktienkurse von Unternehmen gecrawlt und diese Datensätze zusammengeführt. Die Handelsregisterbekanntmachungen waren nur in unstrukturierter Textform verfügbar, was das Parsing und die Strukturierung der Daten zu einer interessanten Herausforderung machte. Wir haben untersucht, wie bestimmte Ereignisse (z. B. Vorstandswechsel) den Aktienkurs beeinflussen. Dieses Projekt fand ich großartig, weil wir anhand der kombinierten Daten neue Zusammenhänge erkennen konnten, die aus den einzelnen Datensätzen nicht ersichtlich gewesen wären. Mit diesem Projekt haben meine Partnerin und ich sogar den HPI-internen Wettbewerb unter 24 Projekten gewonnen. 

 

5 Wie bist du auf SPRYLAB aufmerksam geworden und was hat dich vor 1,5 Jahren dazu bewogen, dich bei uns zu bewerben?

Von SPRYLAB habe ich damals das erste Mal über die HPI Connect Messe erfahren. Das HPI veranstaltet jährlich die HPI Connect, bei der Firmen die Möglichkeit haben, einen Stand im Hauptgebäude des Instituts zu mieten. Studierenden können dort mit potenziellen Arbeitgebern zusammenkommen, um zu schauen, ob sie zu ihnen passen. Auf der HPI Connect erhält man in persönlichen Gesprächen auch Informationen zu Unternehmen, die man von außen nicht bekommt. Bei einer der HPI Connect Messen war dann auch SPRYLAB dabei und ich konnte Arthur Silber und Yannis Kommana aus dem Team kennenlernen. Ich weiß noch genau, was mein erster Eindruck war: „Boah, die sind ja mega sympathisch.“ Nachdem ich alle Stände gesehen hatte, bin ich noch mal zu SPRYLABs Stand zurückgekehrt, um die Kontaktdaten auszutauschen. Nach einigen kurzen E-Mails war ich im dann schon Coding-Interview und hatte wenig später bereits einen Arbeitsvertrag auf dem Tisch. Dass Arthur und Yannis einige Jahre vor mir am HPI studiert haben, war zwar nicht ausschlaggebend, hat aber auch nicht geschadet.  

 

6 Was hast du bei deiner fünfjährigen Tätigkeit als Werkstudent bei Adesso und SPRYLAB gelernt, was du im Informatikstudium nicht lernst?

Arbeiten und Studium fühlen sich für mich manchmal wie zwei verschiedene Disziplinen an. Einerseits lernt man im Studium die grundlegenden Prinzipien der Computerfunktionalität und der Softwareentwicklung kennen, trotzdem bleiben viele Themen dabei natürlich oft theoretisch. Als Werkstudent bei Adesso und SPRYLAB habe ich hingegen wertvolle praktische Erfahrungen gesammelt, die über das theoretische Fundament meines Informatikstudiums weit hinausgehen. Die Arbeit als Werkstudent ist daher eine wertvolle Ergänzung zu meinem Studium, da sie mir ermöglicht, eine echte Arbeitsumgebungen kennenzulernen und mich unter realen Projektbedingungen weiterzuentwickeln. 

In der Arbeitswelt steht hinter jedem Projekt ein Kunde, der konkrete Erwartungen und nicht selten großes Herzblut mitbringt. Dies erfordert neben dem technischen Know-how auch die Fähigkeit, effizient zu arbeiten und Lösungen zu entwickeln, die sowohl funktional als auch kosteneffizient sind. Dadurch dass Projekte über mehrere Monate oder sogar Jahre gehen, ist es entscheidend qualitativ hochwertigen Code zu schreiben, der langfristig wartbar ist. Im Gegensatz zum Studium, wo der Fokus oft auf kurzfristigen in sich geschlossenen Lösungen liegt, ist in der Praxis eine Herangehensweise gefragt, die sich voll auf die Bedürfnisse unserer Kunden konzentriert. Zusätzlich habe ich gelernt, wie entscheidend das zwischenmenschliche Geschick ist, insbesondere im Umgang mit Kunden, um herauszufinden, was sie sich vorstellen und wie man sie dahingehend am besten berät.  

 

7 Was war dein erstes Projekt bei SPRYLAB und auf welches Kundenprojekt bist du besonders stolz?

Ich bin mehr oder weniger auf alle meine Projekte bei SPRYLAB stolz, weil wir immer Individualsoftware entwickeln und jedes Projekt so etwas Neues mit sich bringt. Mein erstes Projekt bei SPRYLAB war die Börsenzeitung – also ein Projekt im Bereich individueller Webentwicklung in Zusammenhang mit unserer eigenen Digital Publishing Software Purple. Wir haben damals ein Newsportal erstellt, wobei ich einige Teilseiten gebaut habe und mich so mit unserem Tech-Stack (React, NestJS etc.) vertraut machen konnte. Eines meiner Projekte an das ich mich noch gerne erinnere ist LohnDialog. Hier haben wir eine sehr flexible Software im Rahmen einer neuen Plattform entwickelt, die es dem Kunden ermöglicht, seine Anwendung zu einem großen Teil selbst zu konfigurieren. Dieses Projekt fand ich besonders spannend, weil wir die Software bei wechselnden Anforderungen sehr flexibel und gleichzeitig robust gestalten mussten.  

 

8 Wie würdest du die Teamdynamik bei SPRYLAB beschreiben?

Die Teamdynamik bei SPRYLAB ist unfassbar gut und offen. Wir sind ein bunt gemischtes eher junges Team und das spiegelt sich in einer frischen und hilfsbereiten Atmosphäre wider. Jeder hat ein offenes Ohr für die Anliegen der anderen und es herrscht eine starke zwischenmenschliche Verbindung. Bereits auf der HPI Connect Messe hatte ich das Gefühl, dass das Team sehr gut harmoniert, und das hat sich voll bestätigt. Ein weiteres Highlight ist die tatsächliche Umsetzung flacher Hierarchien. Egal ob eine Idee von einem Senior Software Architect oder von mir als Werkstudent kommt – solange die Idee überzeugend ist, wird sie beachtet. Hierarchie spielt dann keine Rolle, sondern die Qualität der Vorschläge. Ich schätze auch besonders die gelebte Mentalität, dass jeder von jedem etwas lernen kann. Dadurch entsteht ein kollektives Wissen, das uns alle weiterbringt. Wir hinterfragen bestehende Prozesse und sind offen für Neues, was uns ermöglicht, flexibel zu bleiben. Unsere Herangehensweise trägt außerdem dazu bei, dass vieles sehr dynamisch funktioniert. Anders als in großen Unternehmensgruppen mit langen Abstimmungsprozessen, genügt mir oft eine einfache Teams-Nachricht, um schnell Unterstützung zu bekommen. Diese lebendige und flexible Struktur macht die Arbeit bei SPRYLAB besonders angenehm und effizient für unsere Kunden. 

HPI Connect Fabian Georgi mit Kollegen
Fabian mit zwei Kollegen von SPRYLAB im Büro in Berlin-Schöneberg.

 

9 Wie bekommst du Studium und Werkstudentenjob unter einen Hut?

Ich setze mich nicht unter Druck, mein Studium in der Regelstudienzeit zu schaffen. Mit Arbeit und Studium gleichzeitig wäre das sonst schwer zu bewältigen. Nach meiner Erfahrung ist eine gewisse Disziplin entscheidend, auch dann Aufgaben zu erledigen, wenn man keine Lust hat. Ein wertvoller Tipp, den ich aus einem Soft Skill-Kurs am HPI mitgenommen habe, ist den Weg der mittleren Anspannung zu finden. Man kann nicht ständig auf Höchstleistung laufen, ohne auszubrennen. Stattdessen sollte man eine Grundanspannung finden, die man über Wochen oder Monate halten kann. Es ist auch wichtig, sich Zeit für sich selbst einzuplanen. Pausen sind essenziell, denn sie verhindern Ausbrennen und fördern Kreativität. Man sollte also eine Balance finden und sich immer wieder daran erinnern, warum man das Ganze macht und warum es einem wichtig ist. Ein weiterer Schlüssel für mich ist effektives Zeitmanagement: Das heißt meine Zeit, die ich habe, so gut wie möglich zu nutzen. Ich priorisiere meine Aufgaben und konzentriere mich darauf, aus meinen verfügbaren Stunden das meiste herauszuholen.  

 

10 Wie geht es nach dem Masterabschluss bei dir weiter?

Nach dem Masterabschluss ist meine akademische Laufbahn erstmal beendet, denke ich. Ein PhD wäre zwar reizvoll, aber ich habe dafür aktuell einfach zu viel Spaß an Digitalisierungsprojekten, die einen direkten Impact haben. Vielleicht reise ich im Anschluss an meinen Master noch eine gewisse Zeit – das ist noch ein kleiner Traum von mir. Aber mittelfristig werde ich wahrscheinlich bei SPRYLAB in Vollzeit anfangen. 


Du möchtest nicht bis zur nächste HPI Connect Messe warten, um mehr über Dinge wie Tech Skills und Benefits für unsere offenen Werkstudentenjobs zu erfahren? Dann schau dir hier unsere aktuellen Stellenausschreibungen an oder schicke deine Initiativbewerbung an hello@sprylab.com. 

Wie können wir helfen?

Herausfordernde Plattform- und App-Projekte treiben uns an. Wenn Sie auf der Suche nach einer Agentur sind, mit der Sie Ihr Geschäftsmodell digitialisieren wollen, sind wir der richtige Partner.

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