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IoT-Entwicklung: Wie die Schweizerische Post mit einem Projekt jährlich über 1 Mio. CHF einspart

Timo Lamour

Timo Lamour

Leuchtsysteme optimieren ihren Energieverbrauch selbst, vernetzte medizinische Geräte liefern Echtzeitdaten über den Zustand der Patienten oder ganze Maschinenparks sind so vernetzt, dass die Wartung selbstständig ausgelöst wird, bevor es zu Stillstandszeiten kommt. Diese Anwendungsfälle im Bereich der IoT-Entwicklung zeigen: Das Internet der Dinge hat den Status eines Zukunftsthemas längst verlassen und ist in der Gegenwart angekommen. Grund genug für uns, mit Steffen Ochsenreither, IoT-Lead bei der Schweizerischen Post, über

• Millionen eingesparter Schweizer Franken,
• die wichtigsten Voraussetzungen für erfolgreiche Digitalisierungsprojekte
• und das Zukunftspotenzial der Verschmelzung von KI und IoT

zu sprechen.

 

1 Was machst du als IoT-Lead der Schweizerischen Post den ganzen Tag?

Seit dem 1. Januar 2021 ist bei der Post die Gesamtstrategie „Die Post von morgen“ in Kraft. Damit will die Post das bestehende Geschäftsmodell weiterentwickeln und die Komponenten Staatseigentum, Grundversorgung und Eigenwirtschaftlichkeit mit nachhaltigem Wachstum ergänzen. Ich betreue bei uns die IoT-Strategie, die den Fokus „Technologie und Digitalisierung“ der „Post von morgen“-Strategie unterstützt. Dabei liegt mein Fokus auf der Zusammenarbeit mit unseren verschiedenen Geschäftseinheiten wie z. B. Logistic Services oder PostAuto. Das bedeutet, dass ich mich neben der Formulierung der Strategie auch um deren Umsetzung kümmere. Also die Durchführung von Proof of Concepts bis hin zu IoT-Entwicklungen unterschiedlicher Größe.

 

2 Die Schweizerische Post hat rund 62.000 Mitarbeiter:innen, alleine im Bereich Digital Enabling arbeiten über 50 Personen. An welchen Herausforderungen arbeitet ihr als Abteilung aktuell?

Das größte Digitalisierungsprojekt, das wir unterstützen – übrigens das größte, das die Schweizerische Post je durchgeführt hat – heißt ZAO und hat eine Laufzeit bis 2030. ZAO steht für Zentrale Architektur Logistik Service Operations. Mit der Zusammenlegung von Brief- und Paketpost (PostMail und PostLogistics) hat die Post auf die sinkenden Briefmengen bei gleichzeitig stark steigendem Paketaufkommen reagiert. Dank dieser Zusammenlegung können wir unser Kerngeschäft noch optimaler auf unsere Kundinnen und Kunden ausrichten. Denn bisher agierten die beiden Bereiche relativ autark. Ziel der IoT-Entwicklung von ZAO ist u. a., die Grundlage für einen noch effizienteren und robusteren Betrieb zu schaffen. Hierzu ist es notwendig, unsere Datensilos komplett aufzubrechen, sodass bspw. Daten, die bereits bei der Annahme von Sendungen erhoben werden, durchgängig bis zur Zustellung zur Verfügung stehen. Das umfasst einerseits Themen wie Architektur, Data Governance&Ownership aber auch Data Literacy im Allgemeinen. Andererseits geht es darum, die Basis für zukünftige Anwendungsfälle im Bereich KI oder Simulation zu schaffen. Das ist immer ein bisschen wie eine Operation am offenen Herzen. Denn wir können unsere Systeme nicht einfach für zwei Wochen abschalten und dann wieder hochfahren. Hinzu kommt, dass die schiere Größe und Komplexität des Gesamtprozesses mit all seinen Abhängigkeiten immer wieder neue Herausforderungen mit sich bringen.

 

3 Welche IoT-Anwendungsfälle, an denen ihr aktuell arbeitet, haben das Potenzial die Schweizerische Post am nachhaltigsten zu beeinflussen und warum?

Wir haben als Unternehmen unglaublich viele Daten in den unterschiedlichsten Prozessen. Das heißt, wenn wir z. B. eine Lösung schaffen, die in unserem Paketprozess (das waren 194 Millionen Pakete im Jahr 2022) nur eine Sekunde einspart, dann sprechen wir gleich von einem Business Case mit Einsparungen im sechsstelligen Bereich. Natürlich gibt es auch andere wichtige Projektaspekte, die z.B. die Sicherheit der Mitarbeiter verbessern – deshalb ist die Frage nicht so einfach zu beantworten. Grundsätzlich ist es so, dass wir es vermeiden, von der Technologie her zu denken, sondern uns immer zuerst unsere bestehenden Prozesse anschauen und dann Use Cases und Bedürfnisse identifizieren und formulieren. Dabei kommen sehr viele Vorschläge zu neuen IoT-Entwicklungen direkt aus unseren Business Units. Wenn es für alle Seiten Sinn ergibt, erstellen wir nach einer Analyse und idealerweise einem Co-Creation-Workshop einen Business Case. Und erst wenn dieser akzeptiert wurde, setzen wir das Projekt um.

 

4 Wie sieht deine bzw. eure Herangehensweise beim Entdecken von potenziellen IoT Use Cases aus?

Privat beschäftige ich mich viel mit Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Zuletzt z. B. mit Optical Character Recognition, d.h. AI on the Edge mit ESP32 zur Ablesung von analogen Wasseruhren, aber auch mit KI im Allgemeinen. Vor kurzem habe ich außerdem eine UG gegründet, in der wir ein physisches Produkt mit Hilfe von KI entworfen haben. Jetzt sind wir dabei, es für den Markt vorzubereiten. Dabei lerne ich sehr viele neue Aspekte, die ich für mein Daily Business verwenden kann.

Darüber hinaus sind wir als Team sehr nah am Markt und an den aktuellen Entwicklungen, die z. B. an den Universitäten stattfinden. Hier hilft uns vor allem unser sehr breites Netzwerk. Wir haben auch sehr engagierte Data Scientists und Kooperationen wie z. B. mit dem CSEM (Swiss Innovation Center). Das ist eine Art Inkubator, der uns immer wieder spannende Innovationen vorstellt. Ich würde sagen, bei der IoT-Entwicklung ist es das Wichtigste, dass man darauf achtet, dass es wirklich einen echten Use Case gibt und man nicht künstlich einen kreiert, weil eine bestimmte Technologie so vielversprechend klingt oder man sie gerne mal ausprobieren möchte.

 

5 Wie funktioniert ZOI (Zustandsorientierte Instandhaltung) und wie sieht das „Vorher-Nachher“ in Bezug auf Wartungsaufwand und Verfügbarkeit aus?

Wir haben u. a. vier Sortierzentren in der Schweiz, deren neun Sortierbänder aus bis zu 800 aneinandergereihten mechanischen Kippschalen bestehen. Aufgrund von Verschleiß konnte es vorkommen, dass diese im laufenden Betrieb plötzlich ausfielen. Trotz vierteljährlicher Inspektionen. Auf der Suche nach einer Lösung haben wir in der Firma SICK einen geeigneten Partner gefunden. Deren Laserscanner haben wir dann unter allen Trassen angebracht und gemeinsam mit SICK so eingestellt, dass sie bei jeder Überfahrt ein sehr genaues 3D-Tiefenprofil im Submillimeterbereich aufnehmen. Die Daten (insgesamt ca. 7,5 TB pro Tag bei ca. 250 Scans pro Wagen und Tag) werden auf einem Industrie-PC erfasst und ausgewertet. Sobald ein potenzielles Problem erkannt wird, wird ein Wartungsauftrag ausgelöst. Mittlerweile sind alle neun Sortierbänder mit dieser Technologie ausgestattet. Seit der Einführung des Systems ist mir kein plötzlicher Ausfall bekannt. Dabei muss man wissen, dass uns ein einziger Stillstand mehrere hunderttausend Franken kosten kann und vor allem Auswirkungen auf unser Leistungsversprechen gegenüber unseren Kunden hat. Zudem konnten wir die manuellen Inspektionen von vier auf eine pro Jahr reduzieren und die Ersatzteilbevorratung effizienter gestalten. Diese technische Lösung mit einer Gesamteinsparung (Prozess- und Instandhaltungskosten) von über 1 Mio. CHF pro Jahr war so erfolgreich, dass aus dem Fachbereich bereits Ideen für weitere Prozessverbesserungen gesammelt werden. Ziel dieser IoT-Entwicklung ist es, die Änderungen auch auf weitere mechanische Bereiche wie z.B. Portalkräne oder andere Bereiche der Anlagentechnik zu übertragen.

Sick Lichtsensoren für die IoT-Entwicklung

 

6 Bevor du zur Post gewechselt bist, warst du 13 Jahre bei Endress+Hauser, einem führenden Anbieter für industrielle Messtechnik. Dort warst du maßgeblich an der Markteinführung von Netilion – einem preisgekrönten cloudbasierten IoT-Ökosystem – beteiligt. Was ist die wichtigste Lektion, die du in dieser langen Zeit gelernt hast?

Hierzu muss man das Kerngeschäft von Endress+Hauser kennen: hochpräzise Messtechnik. Es geht also um Parameter wie Füllstand, Temperatur, Durchfluss, Druck sowie Analyse. Während meiner Zeit dort lag mein Fokus immer darauf, wie unsere Kunden mehr aus den bereits in den Geräten vorhandenen Daten machen können. Denn nur mit mehr und besseren Daten können die Produktionsprozesse effektiv verbessert werden. Dabei gibt es, gerade in der Prozessindustrie, zwei Schwierigkeiten: Die Verbindung von OT und IT, also die Übertragung der vorhandenen Daten in der OT in die IT-Welt sowie die Interpretation der Daten. Die Grundidee von Netilion war: Wir schaffen ein Framework, das unseren Kunden die gesamte Intelligenz von Endress+Hauser einfach zur Verfügung stellt, mit der Möglichkeit, die Daten ohne komplexe Projekte direkt aus den Messgeräten zu erfassen. Der oder die Anwenderin musste in der Theorie dann nur noch seine/ihre Geräte mit der Cloud verbinden und dann wurden neben den normalen Prozesswerten auch alle Sekundär- und Tertiärwerte verständlich aufbereitet. Da es 2015 bereits viele Cloud-Plattformen auf dem Markt gab, haben wir uns sehr früh entschieden, ein State-of-the-Art IoT-Ökosystem aufzubauen. Nach einer für damalige Verhältnisse sehr agilen Softwareentwicklung und einer hohen initialen Adaption haben wir schließlich eng mit SAP und auch Salesforce zusammengearbeitet, um den Anwender noch mehr Mehrwert zu bieten. Dabei lag bei dieser IoT-Entwicklung unsere Stärke insbesondere in der Beratung der Anwender und der Unterstützung, die für sie passendste Lösung zu finden. Am Ende hat sich Netilion in einem hart umkämpften Markt durchgesetzt, in dem viele gescheitert sind. Meine absolut größte Lektion war, dass Digitalisierung nicht funktioniert, wenn man sie nur von der technischen Seite betrachtet. Wenn ich also für meine IoT-Entwicklung keinen Business Case mit Management-Buy-in habe, der sich rechnet, dann kann ich die coolste technische Lösung entwickeln – aber sie wird keine Anwendung finden. Mein zweites Learning für die Umsetzung von Großprojekten ist, dass man die Betroffenen sehr früh mitnehmen und schulen muss. Da ist viel Change Management gefragt. Mein drittes Learning hat mit Agilität zu tun. Denn wenn du nur einmal im Jahr mit deinem Zukunftsprojekt auftauchst, wirst du nie genug Interesse wecken. Wenn du aber die Anforderungen agil umsetzt, und sich dadurch das Arbeitsumfeld deiner Ansprechpartner langsam positiv verändert – dann bleibst du im Gespräch und bist plötzlich nicht mehr Lieferant, sondern Partner.

 

7 Für welche Branchen und Unternehmen lohnen sich IoT-Projekte und für welche bietet IoT keinen Mehrwert?

Ich denke, es gibt immer Verbesserungspotenzial, in jeder Branche. Aber es kommt stark auf die Ausprägung an. Die Logistikbranche ist natürlich prädestiniert. Ich glaube aber auch, dass eine IoT-Entwicklung nicht immer Millionen an Einsparungen bringen muss, sondern auch das Ziel haben kann, die Mitarbeiterzufriedenheit deutlich zu erhöhen. Wenn man als Mitarbeiter z. B. jeden Tag einen Wert ablesen und auf einen Zettel schreiben muss, hat man irgendwann sicher keine Lust mehr darauf. Warum auch? Es hat zunächst einmal keinen Mehrwert für deine direkte Arbeit, sondern ist einfach eine sich wiederholende Aufgabe. Wenn der Wert aber einfach automatisch ausgelesen wird und du nur informiert wirst, wenn es wirklich ein Problem gibt oder du handeln musst, dann bist du wahrscheinlich zufriedener. Das kann oft schnell und kostengünstig mit Technologie gelöst werden. Ein netter Nebeneffekt ist, dass sich die Prozessqualität dadurch oft deutlich verbessert.

 

8 Welche Voraussetzungen müssen Unternehmen erfüllen, um IoT erfolgreich einzusetzen und welche strategischen Überlegungen sind dabei besonders wichtig?

Natürlich kommt es darauf an, was du erreichen möchtest. Wenn du ein vorhandenes IoT-Produkt oder eine IoT-Dienstleistung kaufst, ohne viel selbst zu machen, kann das in vielen Fällen für deinen Use Case genügen. Aber das sind dann oft dedizierte Insellösungen. Wenn du das Thema ernsthaft angehen möchtest, dann kommst du sehr schnell in den Bereich dein eigenes Team mit Kompetenzen in Cloud-Architektur, Edge Connectivity und Sensorik aufbauen zu müssen. Und dann ist die wichtigste Voraussetzung die eigene Kultur. Das heißt, Management und Mitarbeiter müssen es gleichermaßen wollen. Das Unternehmen muss außerdem bereit sein, zu investieren. Es reicht nicht, eine Digitalisierungsstrategie nur auf dem Papier zu haben. Bei IoT-Entwicklungsprojekten braucht es auch ein Mindset à la „Start small and fail fast“. Wir arbeiten viel mit PoCs, die bei Erfolg zu MVPs weiterentwickelt und schließlich skaliert werden. Und wer ab einer gewissen Größe eine eigene On-Premise-Plattform bauen will, sollte unbedingt alle Use Cases sorgfältig auf Skalierbarkeit prüfen, damit sich die Kosten für die Cloud-Plattform auch rechnen. Last but not least bedeuten Digitalisierungsprojekte auch ein hohes Maß an Change Management – daher finde ich es immer sehr wichtig, alle Stakeholder von Anfang an mit einzubeziehen.

 

9 IoT-Entwicklung ist nach wie vor ein führendes Thema rund um die Digitale Transformation, das Unternehmen beschäftigt. Wohin geht die Reise in den nächsten 5 Jahren?

Diese Frage beschäftigt uns bei der Post sehr. Für die noch engere Verschmelzung von AI und IoT haben wir intern den Begriff „AIoT“ geprägt. Einerseits produziert IoT unglaublich viele Daten, andererseits liebt die KI genau diese Daten. Also ist das eigentlich eine perfekte Kombination zweier spannender Themenfelder. Wir haben auch gerade eine neue Stabsstelle geschaffen, die sich unter anderem mit diesem Thema beschäftigt. Anders als noch vor ein paar Jahren gibt es heute eigentlich für jeden Anwendungsfall eine Lösung. Wie bspw. einen Sensor, der mal mehr, mal weniger angepasst werden muss. Ich prognostiziere daher, dass sich bei der Anbindung von Sensoren an verschiedene externe Datenbanken noch sehr viel tun wird und der Programmieraufwand nicht abnehmen wird. Die Kunst bei der IoT-Entwicklung wird es wohl auch in zehn Jahren noch sein, all die verschiedenen Lösungen erfolgreich zu verknüpfen, auszuwerten und einen Gesamtüberblick zu bekommen.

 

10 Vor ein paar Wochen hast du einen eurer Paketauslieferer bei seiner Schicht begleitet. Wie kam es dazu?

Zum einen ist es sehr schwierig, einen Prozess mit einer IoT-Entwicklung zu verbessern, den man nicht aus erster Hand kennt. Ich will immer verstehen, warum wir die Dinge so machen, wie wir sie machen. Das ist grundlegend. Da spielt natürlich auch eine Rolle, dass ich erst seit knapp einem Jahr bei der Post bin. Der zweite Punkt ist das Stakeholder-Management. Wenn ich den Prozess verstehe, kann ich mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über die wichtigen Details sprechen. Ohne ein tiefes Verständnis wird es sonst sehr schwierig, die Kolleginnen und Kollegen, die später damit arbeiten müssen, mitzunehmen. Ich bin fest davon überzeugt, dass ich nur so eine Chance habe, die wirklich wichtigen Dinge herauszufinden. Um in einem Workshop-Setting ähnlich viel herauszubekommen, brauche ich schon sehr viel Glück, allein bei der Auswahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Bei der Post kann übrigens jeder in andere Bereiche hineinschauen und ich kann bestätigen, dass das sogar von der Geschäftsleitung gefördert und auch wahrgenommen wird.

Innovation Mindset Schweizerische Post für IoT-Entwicklung

 

11 Stichwort Innovations-Mindset: Was sind Tipps, die du immer wieder hörst, aber die aus deiner Sicht nicht funktionieren?

Wenn z. B. jemand sagt: „Wir wollen das jetzt mit einem Tablet machen.“ Da gehen bei mir alle Alarmglocken an. Denn das hat oft nichts mit Digitalisierung zu tun, weil der Prozess der gleiche bleibt. Das kommt meiner Erfahrung nach häufiger vor, als man denkt. Also, dass versucht wird, den gleichen Prozess nur in einem neuen Gewand darzustellen. Ein anderes negatives Beispiel ist, wenn man mit der Technologie anfängt, anstatt mit einem echten Business Case. Das musste ich selbst erst lernen, gerade weil ich mich privat so viel mit neuen Technologien beschäftige. Ich habe dann schnell nach einem passenden Use Case gesucht, weil ich die Technologie irgendwie cool fande. Außerdem sollte man generell nicht zu stolz sein und z. B. nur die eigene Lösung durchsetzen wollen. Auch das starre Verfolgen der eigenen Digitalisierungsagenda – ohne nach links und rechts zu schauen – ist keine gute Idee. Damit Innovationen – gerade in der IoT-Entwicklung – gelingt, muss das Management die richtigen Rahmenbedingungen schaffen und Innovationen fördern. Dazu gehört vor allem, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter frühzeitig mitzunehmen. Denn Digitalisierung bedeutet immer Veränderung und Veränderung wird von Menschen begleitet.

 

12 Welchen Rat würdest du einem Unternehmen geben, das in die IoT-Entwicklung einsteigen möchte?

Ein Unternehmen, das ganz neu auf dem Gebiet ist? Einen Partner suchen. Fast immer gibt es jemanden, der bereits Erfahrung in dem Bereich hat, in dem das Unternehmen tätig ist. Aus diesen Erfahrungen und Fehlern anderer kann man so viel lernen – das beschleunigt das eigene Projekt in der Regel enorm. Das Schlimmste, was man machen kann, ist einfach auf der grünen Wiese zu starten: Ohne eine Agenda, ohne die richtigen Leute und ohne das Wissen – das man noch gar nicht haben kann. So ein Projekt scheitert meist schnell und wird dann als Niederlage verbucht. Das wiederum führt nicht zuletzt dazu, dass alle weiteren Projekte eingestellt werden.

 

13 Welche neue Überzeugung oder Gewohnheit hat dein berufliches Leben in den letzten Jahren am meisten verbessert?

In meinem Bereich darf man auf keinen Fall stehen bleiben. Das klingt vielleicht abgedroschen, ist in Wahrheit aber das, was es so spannend macht. Mir persönlich macht es sehr viel Spaß. Gerade bei der Geschwindigkeit, mit der sich die KI im Moment weiterentwickelt, ist es sehr spannend zu sehen, wohin die Reise geht. Deshalb schaue ich mir immer an, welche Entwicklungen es gibt, sei es technisch, aber vor allem auch gesellschaftlich und geopolitisch. Denn letztendlich haben diese auch Auswirkungen auf unsere Arbeit und unser Tagesgeschäft. Heutzutage bekommt man an jeder Ecke Informationen über neue Entwicklungen und die Kunst besteht eher darin, eine Auswahl zu treffen und sich auf die zu konzentrieren, die für einen relevant sind. Als Quellen fallen mir z. B. Messen und Kongresse ein, wissenschaftliche Artikel aber auch soziale Netzwerke wie LinkedIn – hier bilde ich mir schnell ein Meinungsbild über aktuelle Trend im Bereich IoT-Entwicklung. Auch Podcasts zu den Themen gibt es viele, wie z. B. „Data Masterclass“.


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