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Die Stadtwerke Bitterfeld-Wolfen wurden 1991 zunächst als Stadtwerke Wolfen gegründet. 2006 entstand die Netzgesellschaft Bitterfeld-Wolfen mbH als Tochter der Stadtwerke, um als Netzbetreiber für Strom, Gas und Trinkwasser zu fungieren.
1991
Bitterfeld-Wolfen
Versorgung
Individuelles Kundenportal
Die Stadtwerke Bitterfeld-Wolfen versorgen als einheimischer Energieversorger und Infrastrukturbetreiber über 40.000 Bürger:innen, öffentliche Einrichtungen und Unternehmen der Region zuverlässig mit Strom, Gas, Wasser, Fernwärme und energienahen Dienstleistungen. Gemeinsam mit SPRYLAB hat das kommunale Unternehmen ein modernes, individuell angepasstes Kundenportal entwickelt, das die bestehende Legacy-Lösung ablöst und eine vollständige digitale Transformation der Kundenprozesse ermöglicht. Energieversorger stehen vor der Herausforderung, in einem liberalisierten Markt wettbewerbsfähig zu bleiben – maßgeschneiderte Digitallösungen können dabei zum entscheidenden Erfolgsfaktor für nachhaltige Kundenzufriedenheit und effiziente Prozesse werden.
Die Stadtwerke Bitterfeld-Wolfen hatten sich die Kundennähe strategisch auf die Fahne geschrieben. Alexander Backes, Bereichsleiter Digitaler Service, erklärt die Ausgangslage: „Die Energiewirtschaft bewegt sich stark in einen liberalisierten Wettbewerbsmarkt. Da ist es entscheidend, nah am Kunden zu sein.“ Das bestehende Kundenportal in seiner rudimentären Version konnte den steigenden Anforderungen an unseren digitalen Services nicht mehr gerecht werden.
Das neue Portal sollte nicht nur die Kundenbindung stärken, sondern auch interne Prozesse verbessern. „Wir schaffen einen digitalen Kanal, um unsere Prozesse im Hintergrund workflow-basiert und digital zu gestalten“, betont Backes. „Wir wollten deutlich schneller werden und in die charmante Situation kommen, 24/7 am Kunden dran zu sein. Das war die Überzeugung der Geschäftsführung, dieses Projekt zu starten.“
Die technische Herausforderung lag insbesondere in der nahtlosen Integration verschiedener Systeme. Das CURSOR EVI CRM-System musste ebenso angebunden werden wie das ERP-System von msu solutions. Bei der Ausschreibung stand auch eine Standardlösung zur Debatte, doch die Stadtwerke entschieden sich bewusst für eine individuelle Entwicklung. „Wir konnten so viel maßgeschneiderter auf unsere Systemlandschaft und die Erwartungshaltung unserer Kunden reagieren und diese miteinander kombinieren“, betont David Klix, IT-Leiter bei den Stadtwerken.
Die modulare Architektur der Individuallösung ermöglicht es, beliebige Erweiterungen vorzunehmen ohne Abhängigkeit von Produktzyklen externer Anbieter. Ein weiterer kritischer Punkt war die verständliche Gestaltung komplexer energiewirtschaftlicher Prozesse. „Wir arbeiten mit Begrifflichkeiten, bei denen wir davon ausgehen, dass sie jeder versteht“, erklärt Backes. Diese Erkenntnis machte deutlich, dass eine externe Perspektive für den Projekterfolg entscheidend sein würde.








SPRYLAB setzte auf einen moderne, zukunftssicheren Technologie-Stack: Das Frontend wurde mit Next.js entwickelt, einem React-basierten Framework, das optimale Performance und SEO-Eigenschaften bietet. Das Portal-Backend basiert auf Nest.js, einem progressiven Node.js-Framework für skalierbare Serveranwendungen. Diese Architektur ermöglicht es, flexibel auf zukünftige Anforderungen zu reagieren und neue Features effizient zu implementieren.
Die Authentifizierung erfolgt über ein Single-Sign-On-System, das höchste Sicherheitsstandards gewährleistet und gleichzeitig eine benutzerfreundliche Anmeldung ermöglicht. Für das Tracking und die Analyse von Nutzungsdaten kommt PostHog zum Einsatz – gehostet als On-Premise-Lösung auf deutschen Servern, um vollständige Datenkontrolle und DSGVO-Konformität sicherzustellen. Die gesamte Infrastruktur läuft auf Amazon AWS mit Serverstandort Deutschland und erfüllt alle regulatorischen Anforderungen.
Ein besonderes Augenmerk lag auf der Datensparsamkeit und dem Datenschutz. Im Portal selbst werden nur essenzielle Daten wie E-Mail-Adresse, Name und verschlüsseltes Passwort sowie die zugehörigen Rahmenvertragsnummern gespeichert. Alle weiteren Informationen wie Vertragsdaten, Zählerstände oder Rechnungen werden bei Bedarf zur Laufzeit aus den Stadtwerke-Backend-Systemen, insbesondere aus dem CRM, bezogen. Diese Architektur vermeidet stellt sicher, dass immer aktuelle Daten angezeigt werden.
Das Projekt wurde strategisch in vier klar definierten Versionen strukturiert, um eine schnelle Time-to-Market zu gewährleisten und gleichzeitig kontinuierliche Verbesserungen zu ermöglichen:
Version 1 & 2: Die Basisversion umfasst alle essentiellen Funktionalitäten für den digitalen Kundenkontakt. Nutzer:innen können Zählerstände melden – auch ohne Account über eine direkte Authentifizierung mit Rahmenvertrags- und Zählernummer. Die Registrierung für Bestandskunden wurde durch URL-Parameter optimiert, sodass Kund:innen per QR-Code oder personalisiertem Link direkt zur Registrierung gelangen. Das integrierte Tarifrechner-Widget ersetzt die alte Lösung auf der Hauptwebsite und führt Interessent:innen nahtlos in den Bestellprozess. Weitere Features umfassen die komplette Vertragsverwaltung, Rechnungsdownloads als PDF, Abschlagsänderungen, Verbrauchsstatistiken, ein digitales Nachrichtenpostfach sowie umfassende Möglichkeiten zur Änderung persönlicher Daten. Die beiden Versionen gingen nach nur sechs Monaten intensiver Entwicklungsarbeit termingerecht live.

Version 3: Diese Erweiterung fokussiert sich auf die Bedürfnisse von Großkunden und Verwaltungsgesellschaften mit mehreren Objekten. Rahmenverträge können frei gruppiert werden, etwa nach Straßenzügen oder Wohnblocks. Diese Gruppen ermöglichen effiziente Vergleiche von Verbrauchsdaten und die Identifikation von Optimierungspotenzialen. Die Massenzählerstandsmeldung per Excel-Import/Export revolutioniert die Prozesse für Kunden mit vielen Zählern.
Version 4: Die finale Ausbaustufe wird moderne KI-Technologien integrieren: Ein intelligenter Chatbot auf RAG-Basis, automatische Zählerstanderfassung per Foto mittels KI-Vision, Multi-Faktor-Authentifizierung und automatische Preisblattgenerierung.
Klix hebt einen entscheidenden Erfolgsfaktor hervor: „Wir haben vom Erfahrungsschatz von SPRYLAB mit Kundenportalen aus anderen Branchen erheblich profitiert.“ Das Projektteam brachte bewährte Konzepte aus diversen Self-Service-Projekten ein und stellte dabei die richtigen Fragen aus Nutzerperspektive. „Die kritischen Rückfragen haben uns zum Nachdenken gebracht, genau diese Fragen würden nämlich auch unsere Nutzer stellen“, erklärt Klix. SPRYLAB hinterfragte partnerschaftlich branchenspezifische Selbstverständlichkeiten und sorgte so für eine durchgängig nutzerfreundliche Lösung.
Diese Herangehensweise führte zu einer Lösung, die komplexe Fachprozesse verständlich macht und gleichzeitig die spezifischen Anforderungen der Energiewirtschaft erfüllt. Durch das Projekt konnte SPRYLAB wertvolles Branchenwissen im Energiesektor aufbauen, von dem zukünftige Projekte profitieren werden.
Die Umsetzung erfolgte in einem agilen Vorgehen mit zweiwöchigen Sprints. Regelmäßige Review Meetings und Jour Fixes sicherten die enge Abstimmung zwischen SPRYLAB und den Stadtwerken. Ab dem ersten Sprint stellte SPRYLAB den aktuellen Entwicklungsstand auf Test-Systemen bereit, sodass die Stadtwerke jederzeit die Fortschritte prüfen und Feedback geben konnten. Diese transparente Arbeitsweise ermöglichte es, frühzeitig Anpassungen vorzunehmen und sicherzustellen, dass die Lösung optimal auf die Bedürfnisse zugeschnitten ist.
Das neue Kundenportal ging termingerecht und stabil in den Produktivbetrieb ohne kritische Probleme. Die Nutzerzahlen und das positive Feedback der Kunden:innen bestätigen den Erfolg der individuellen Lösung. Konkrete Verbesserungen zeigen sich in mehreren Bereichen:
Die Migration der Bestandskunden vom Legacy-System erfolgt über eine „weiche Migration“: Stadtwerke-Kund:innen erhielten personalisierte E-Mail-Einladungen mit vorausgefüllten Registrierungslinks. Besonders Großkunden und Verwaltungsgesellschaften profitieren von den neuen Gruppierungs- und Vergleichsfunktionen, die eine effiziente Verwaltung mehrerer Objekte ermöglichen.
Die modulare Architektur des Portals bildet die Grundlage für kontinuierliche Innovationen. Mit Version 4 werden wegweisende KI-Features implementiert: Der geplante Kundenchatbot wird mit unternehmensspezifischem Wissen trainiert. Die automatische Zählerstanderfassung per Foto optimiert den Prozess für Endkund:innen deutlich, indem sie Eingabefehler reduziert und den Ablauf erheblich vereinfacht.
Weitere Entwicklungen umfassen die Integration dynamischer Tarife, erweiterte Analysefunktionen für Energieoptimierung und die Möglichkeit zur Vereinbarung von Ratenzahlungen direkt im Portal. Die Multi-Faktor-Authentifizierung erhöht die Sicherheit sensibler Kundendaten zusätzlich.
Herausfordernde Portalprojekte treiben uns an. Wenn Sie auf der Suche nach einem Digitalisierungspartner sind, mit dem Sie gemeinsam wachsen wollen, sind wir der richtige Partner.


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