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Wie eine Plattform für Live-Fußballdaten neue Kunden gewinnt

Read-the-game Entwicklung für Institut für Spielanalyse

5

komplette Saisons erfasst

3,7 Mio.

Events

42 Mio.

Datenpunkte

KUNDE

Das Institut für Spielanalyse ist die führende Unternehmensberatung mit sportwissenschaftlichen Wurzeln für Sport-Organisationen und Top-Athleten in Deutschland. 

GEGRÜNDET

2010

HAUPTSITZ

Potsdam

BRANCHE

Sport

PROJEKT

read-the-game Plattform

PRODUCT USED

Apps​

Magazine Publishing Software for Publishers

Mit www.read-the-game.com hat die Institut für Spielanalyse GmbH aus Potsdam gemeinsam mit SPRYLAB einen digitalen und datenbasierten Fußball-Stammtisch gebaut. Hier wird das Bauchgefühl mit Fakten gefüttert: Die Plattform read the game ermöglicht es, Fußballspiele neu zu erleben und mithilfe von Echtzeitspieldaten und darauf basierenden Statistiken anders zu interpretieren. Das verspricht Spaß und neue Erkenntnisse über Erfolgsmuster von Teams, warum Serien entstehen oder welcher Spieler den Rhythmus eines Spiels bestimmt. Die dargestellten Daten gehen über einfache Statistiken hinaus und können Geschichten erzählen.

„Uns war es wichtig, eine Plattform zu bauen, die unsere Art, wie wir Spiele analysieren, der ganzen Fußballwelt näher bringen können. Die Fans können dank der Daten über ihr Team philosophieren, die Profis auf und neben dem Platz auf Basis der Daten an ihren Stärken und Schwächen arbeiten. Und ganz nebenher präsentieren wir die schönsten Daten der Welt“, erzählt Hannes Kulok, zuständig für Datenerfassung & Data-Mining beim Institut für Spielanalyse.

Die Herausforderung: Innovatives Storytelling im Fußball

Mit dem Ziel „die schönsten Fußballdaten der Welt“ darstellen zu wollen, machten sich die beiden Geschäftsführer Dr. Christoph Moeller und Dr. Karsten Görsdorf Ende 2016 auf die Suche nach einer Agentur, mit der sie diese Ambition gemeinsam umsetzen konnten. Die von der Deutschen Fußballliga (DFL) durch ihre Tochter Sportec Soultions AG erhobenen Spieldaten oder die jedes anderen Datenerhebers der Welt sollten in Echtzeit in aussagekräftige Statistiken umgewandelt werden. Die große technische Herausforderung bestand darin, eine Architektur zu bauen, die die Daten direkt verarbeitet und in einem ansprechenden Frontend darstellt, das den Nutzer:innen Spaß macht und interaktiv ist. Darüber hinaus musste die Lösung unglaublich skalierbar sein: Von normaler Nutzung außerhalb von Spieltagen bis hin zu sehr großer Nutzer:innen-Last während der Spiele.

Vor der Individualentwicklung von read-the-game hatte das Institut für Spielanalyse gemeinsam mit der Technischen Universität München und Spiegel Online den Digital News Innovation Fund von Google gewonnen. Dieser hatte zum Ziel innovatives Fußball-Storytelling zu fördern. Im Verbund entstanden so erste spannende Projekte. Dieses erste wichtige Funding gab letztendlich den Anstoß für das Institut, sich nachdem es zuvor in der Beraterrolle aktiv war, systematischer mit dem Thema der eigenen Veredelung von Sportdaten zu befassen und die Web-App-Entwicklung von read the game selber in die Hand zu nehmen. „Der Google DNI Funds gab uns die Möglichkeit, einen Transformationsprozess vom Berater zum Datenveredeler zu beginnen. SPRYLAB war wegen seiner Innovationskraft, seinem Verständnis für Leistungssport und der räumlichen Nähe die beste Wahl“, beschreibt Görsdorf die Suche nach einer passenden Agentur.

Der Erfolg der Plattform ist für uns dadurch erreicht, dass wir sie nicht nur als erfolgreiche Fanpage, sondern als Showcase für unsere Produkte nutzen und damit bereits neue Kunden generieren konnten.
Hannes Kulook
Hannes Kulok
Senior Consultant

Die Lösung: Datenveredelung in Echtzeit

Seit 2017 arbeitet das Institut für Spielanalyse mit SPRYLAB zusammen. Entstanden ist nicht nur die Plattform read-the-game.com, sondern ein komplexes Konstrukt für die Erstellung von Dashboards und Reports. Also nicht nur schöner Schein in Form von Daten-Visualisierung, sondern auch jede Menge abrufbares Knowhow.

Die technische Architektur ermöglicht die Einspielung, Verarbeitung und Datenveredelung von Fußballdaten in Echtzeit. Innerhalb von 60 bis 90 Sekunden werden die Daten live ausgespielt und in Statistiken visualisiert. Dafür sind Widgets entwickelt worden, die sich die Daten zur Visualisierung autark beschaffen. Im Hintergrund bezieht ein Service die Daten in Echtzeit über Websockets, verarbeitet diese und stellt sie visuell ansprechend zur Verfügung. Die Widgets selbst beziehen diese Daten dann über hoch-skalierbare AWS API Gateway Schnittstellen. Zusätzlich sind ein Blog und ein Podcast auf der Seite eingebunden, was sich als Gesamtpaket großer Beliebtheit erfreut. Dazu wurden für den Post-Match- Bereich zahlreiche Dashboards gebaut, die Redaktionen von Sportmedien und Wettanbieter für ihre Arbeit nutzen.

Bei der Suche nach einer passenden Agentur hatte das Institut für Spielanalyse besondere Anforderungen. Die Agentur sollte einen innovativen Technologieansatz mitbringen und darüber hinaus war die Größe des Teams ausschlaggebend. Das Institut wollte sich nicht von einzelnen Entwickler:innen abhängig machen, sondern mit einem größeren Team zusammenarbeiten, bei dem sichergestellt ist, dass das Projekt unabhängig von Einzelpersonen vorangebracht wird und ein Verständnis für Sport, insbesondere Fußball vorhanden ist.

Vom leeren Blatt Papier bis zu den fertigen Widgets dauerte es zwölf Monate, wobei das erste Go-live der Website nach neun Monaten stattfand. Von Anfang an war SPRYLAB stark in das Projekt einbezogen: Eine gemeinsame kritische Auseinandersetzung mit dem Projekt und das Aufzeigen verschiedener Lösungen halfen dabei, das Konzept von read- the-game weiter zu schärfen. Ursprünglich sollte es eine Plattform für Fans werden mit noch mehr Features, aber im Verlauf der Konzeptionsphase wurde das Ziel angepasst: Die Website entwickelte sich neben einer spannenden Seite für Fußballfans zum wichtigsten erlebbaren Anwendungscase für die Produkte des Instituts. Mit der Website kann den Kund:innen am konkreten Beispiel gezeigt werden, was mit Daten möglich ist und wie die Widgets funktionieren. Die Widgets waren von Anfang an so konzipiert, dass sie auch anderen Kunden angeboten werden können. Görsdorf beschreibt es wie folgt: „Die Gestaltung der Widgets ist für uns ein Wettbewerbsvorteil: Sie können inhaltlich und grafisch an das CI des Kunden anpassbar eingebunden werden und sind damit eine wichtige Monetarisierungsmöglichkeit für uns.“

Die Technische Details im Überblick

Frontend

  • Widgets: Am Anfang auf Basis von Google Polymer, später auf Basis von React


Backend

  • Serverless Processing

  • Hoch-skalierbare Server-lose Schnittstellen (AWS API Gateway)

  • Live-Widgets: Daten werden in Echtzeit von Websocket gelesen, veredelt und für die Widgets aufbereitet

  • Speicherung in Amazon DynamoDB, Amazon S3 und SQL

read-the-game zeigt, was mit Fußball-Daten möglich ist und ist ein wunderbares Schaufenster für unsere Arbeit, das wir stetig weiterentwickeln. Mit SPRYLAB haben wir ein super involviertes, technisch versiertes und sportinteressiertes Team gefunden, das unseren Weg auch weiter begleiten wird.
Karsten Görsdorf
Karsten Görsdorf
Geschäftsführer

Das Ergebnis: 42 Millionen Datenpunkte später

Die Website read-the-game hat mittlerweile Daten von vier kompletten Fußball-Saisons erfasst und in spannende Statistiken umgewandelt, was etwa 42 Millionen Datenpunkten entspricht. Insgesamt ist das Nutzer:innenfeedback sehr positiv, besonders die Interaktivität der Tools wird häufig hervorgehoben. Nach wie vor schaltet die Plattform keine Werbung und erzielt auch über Blogbeiträge und den Podcast eine gute Reichweite.

Die Plattform erfüllt unterschiedliche Funktionen für das Unternehmen und wird sowohl für die Kundenanalyse und für eigene Analysen als auch als Widget-Store genutzt. read-the-game ist damit nicht nur eine Datenveredelungsplattform, sondern perspektivisch auch als eine Art sportartübergreifender Marketplace angedacht. Die technische Infrastruktur ist so angelegt, dass sie in Zukunft auch für andere Sportarten genutzt wird – die Ausweitung ist bereits in Planung.

„Wir kommen aus der Wissenschaft und Forschung und führen eigenständig Studien durch. Daher sind wir daran interessiert, die Datenbasis für unsere Analysen stetig zu erweitern,“ so Kulok.

Mittlerweile verfügt das Institut für Spielanalyse über die Daten unterschiedlicher Datenerheber und Datenrechteinhaber auch als Rohdaten, mit dem Ziel immer den eigenen Blick in die Daten werfen zu können. Dafür hat das Institut gemeinsam mit SPRYLAB Algorithmen entwickelt, um die Rohdaten zu veredeln und um diese um die read-the- game-spezifische Logik zu erweitern. Mit einer Anbindung von zusätzlichen Schnittstellen (via AWS Api Gateway), die SPRYLAB gebaut hat, können diese Rohdaten über Tableau Software analysiert werden. Die Nutzung und Auswertung der Rohdaten ermöglicht Data Driven Decision Making im Scouting Bereich, hochwertige Benchmarking Analysen und Data-Driven Storytelling. Damit kann das Unternehmen seine Beratungsangebote weiter ausbauen.

Über das Institut für Spielanalyse

Die 2010 gegründete Institut für Spielanalyse GmbH mit Sitz in Potsdam ist die führende Unternehmensberatung mit sportwissenschaftlichen Wurzeln für Sport-Organisationen und Top-Athleten in Deutschland. Insbesondere in den Sportarten Fußball, Basketball, Handball und Volleyball bietet das Unternehmen Beratung, Spielanalysen und Dienstleistungen für Verbände, Klubs, Medien, Wettanbieter oder Spieler.

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Arthur Silber
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